
EINBLICKE IN EINE GESELLSCHAFT IM UMBRUCH (AT) _essayfilm_ Premiere 12.5.2025 Schlosstheater Münster
David Loscher und Sina Ebell untersuchen in ihrem Essayfilm, wie die Gebietsreform im heutigen Kreis Steinfurt auf Partizipation und persönliche Biografien gewirkt hat und wie die Erfahrungen bis heute wahrgenommen werden.
Das narrative Gerüst des Essayfilms besteht aus Porträts von Personen, die von der Gebietsreform betroffen waren und sind – sei es durch die Veränderung ihrer lokalen (Selbst-)Verwaltung, demokratischer Prozesse oder neu geordneter Gemeinschaft. Die individuellen Perspektiven werden sowohl durch die Einbeziehung historischer und kultureller Kontexte, als auch der damaligen medialen Berichterstattung und einer Erzählstimme erweitert. Dafür suchen die Filmschaffenden in privaten und öffentlichen Archiven nach Bildern, Briefen, Tagebucheinträgen und Fakten, die über die Zeit rund um die Reform Auskunft geben. Das gesammelte Material wird zu einem Essayfilm montiert. Weitere Informationen und Förderer hier.

After the end // an der Rheinischen Riviera _darstellendekunst_performance_installation_
Im Rheinischen Revier konzentrieren sich die Veränderungen, die uns in Zukunft in ganz Europa prägen werden. Seit zweihundert Jahren haben die Menschen im Rheinischen Revier mit und von dem wandernden Braunkohletagebau gelebt – jetzt braucht es Ideen für die Zeit danach. Die Happy Few zeigen mit After the End – An der Rheinischen Riviera ein multiperspektivisches Porträt des Rheinischen Reviers im industriellen Abendrot und laden Euch ein, im Theaterdorf ein Abschiedsfest für die Braunkohle zu feiern! Aufgeführt auf dem Museumsbahnsteig Oberhausen. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste und der Stadt Oberhausen. In Kooperation mit kitev – Kultur im Turm e.V.
Weitere Informationen: https://www.diehappyfew.de/after-the-end-an-der-rheinischen-riviera/


zusammenkunst _soziokultur_
Literatur, Musik, Bilder, Lesen, Singen, Zuhören, Gesprä-
che führen und Ideen sammeln: Im Zeichen der Kultur
begegnen. Das hat Zusammenkunst möglich gemacht
und damit gezeigt, was entlang der Borkener Kulturach-
se erlebt werden kann und welche Möglichkeiten sich
aus dem Zusammenwirken ganz unterschiedlicher
Menschen und Künste ergeben können.
Drei Mitglieder des freien Kunst- und Theaterkollektivs
‚‚Die Happy Few” haben drei Monate lang interessierte
Menschen aus Borken zusammengebracht, um sich
gemeinsam auf künstlerische Weise mit dem Thema
Kultur und Stadt auseinanderzusetzen. Das Ergebnis ist
der Kulturachsenspaziergang. Er zeigt die Werke der Teil-
nehmenden Claudia Pidun Martin, Anna Beermann, Eva
Wunderlich, Maria und Johan ne Große-Kock sowie Johan-
na Kruse und wurde am 13.8.2022 öffentlich präsentiert.
Der Spaziergang und seine Kunstwerke können jederzeit
eigenständig erlebt werden.
Weitere Informationen https://davidloscher.info/zusammenkunst.html
Frühjahr 1990 _medienkunst_
Aus privaten VHS-Aufnahmen habe ich einen Film montiert, der Einblicke in eine Zeit des Umbruchs gibt. Im Frühjahr 1990 zog es meine Mutter ins Ruhrgebiet – eine Überraschung für ihre zwei Kinder, von denen ich eines bin. Wir gingen am Abend in Berlin ins Bett und wachten am Morgen in einer Stadt im Westen auf.
Die erste Reise zurück an den Ort, an dem wir zuvor gelebt hatten, wurde ungefiltert von meiner Mutter mit der Kamera dokumentiert. Ihr Blick fängt die Begegnung mit einem Land ein, das es nicht mehr gibt, und einer Gesellschaft, die ihren Platz darin sucht. Menschen reagieren auf die Kamera – ungefragt gefilmt, oft unsicher, manchmal neugierig.
Ein persönliches Zeitdokument über Veränderungen und Begegnungen.
Copyright: Sina Ebell 2020 Länge: 30 min
Gefördert durch das GVL-Stipendienprogramm im Rahmen von Neustart Kultur

IPHIGNIA _darstellendekunst_
„Iphigenia in Oberhausen“ ist ein Theaterprojekt, das auf meinem Konzept basiert und in Zusammenarbeit mit der Regisseurin Ariane Kareev sowie der Übersetzerin und Dramaturgin Judith Humer im Teamentwickelt wurde. Der Text, frei nach Gary Owens Bearbeitung des Iphigenie-Mythos, beschreibt den furiosen Monolog einer jungen Frau, die sich in einem Strudel von Alkohol, Drogen und Einsamkeit verliert und den hohen Preis für die Mängel unserer Gesellschaft zahlt.
In der Inszenierung wurde der Alltagsort – ein leerstehendes Ladenlokal – zu einem poetischen Bezugsort und in einen neuen kommunikativen Zusammenhang gestellt. Im Zusammenspiel von Theater und Ort entstand ein veränderter, performativer sozialer Wirkungsraum, der sich vornehmlich an ein theaterfernes Publikum richtete. Alle fünf Vorstellungen waren ausgebucht. Die Inszenierung wurde in das Repertoire des Schauspiel Duisburg aufgenommen.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH sowie in Kooperation mit Kitev Kultur im Turm e.V.
Es war einmal in Westdeutschland _film_installation_performance_
Am 20. September 2019, dem Tag des weltweiten Klimastreiks setzen Die Happy Few in der Detmolder Innenstadt in einer Parklücke der Krummen Straße eine Zeitkapsel aus dem Jahr 2035 ab und laden alle Bürger*innen ein, in diesem Autokino noch einmal mitzuerleben, warum die Deutschen einst ihre Autos so liebten.
Unbegrenzte Freiheit, Sommerurlaube in Schweden und Südfrankreich hatten unsere Autos uns einst versprochen. Davon wollen und können wir uns noch nicht trennen. Aber wir sind älter, auch ein wenig vernünftiger geworden und jetzt wissen wir, dass es auch in der Liebe Alternativen gibt, die unser Zusammenleben besser machen könnten und die uns dem Wesentlichen vielleicht näher bringen. Als Duo befragten wir Detmolder Bürger*innen nach der Beziehung zu ihren Automobilen und unserer ökologischen Zukunft.
Die Interviews haben wir mit einer Kamera dokumentiert.
Ein alter Opel Astra Kombi diente uns als behauptete Zeitkapsel, in der wir das auf 30 Minuten aufgearbeitete Material auf der Frontscheibe projizierten. Passant*innen konnten jederzeit ein und aussteigen, um im Inneren das Autokino zu erleben.
Vor Ort performten wir die Rolle von Kurator*innen. Ein Projekt im Rahmen von StadtParkKultur Gefördert von LAG 21 und dem LFDK NRW.
virtuelle Resonanz _videoarbeit_
Konzipiert für die Ausstellung OMG! WAS HABEN WIR GETAN?! In Virtuelle Resonanz setze ich mich mit den Facebook-Kommentaren auseinander, die über ein in den sozialen Medien, der Presse und einem Großteil der Stadtgesellschaft sozial stigmatisiertes Haus in Oberhausen verbreitet wurden. Das Gebäude gegenüber des Hauptbahnhofs erhielt durch das Engagement von Kitev eine Leuchtschrift auf dem Dach mit den Worten: „Vielfalt ist unsere Heimat.“
Die Reaktionen darauf im digitalen Raum reichen von Zustimmung bis Ablehnung. In meiner Videoarbeit beschäftige ich mich mit diesen Kommentaren – ihrem Ton, ihrer Wirkung und ihrer Bedeutung. Gedreht wurde 2019 im und um das Haus, an dem sich die Debatten über Zugehörigkeit, Identität und gesellschaftliche Wahrnehmung verdichten. n Kooperation mit Kitev – Kultur im Turm e.V.
Copyright Sina Ebell

Hier geht es zu: virtuelle resonanz
Der Mopperchor _performance_ _soziokultur_
Im November 2018 wurde die leuchtenden Schriftzüge „VIELFALT ist unsere Heimat“ und „Glück auf!“ auf dem Dach des Hochauses „Oberhaus“ in der Friedrich-Karl-Straße 4 aufgestellt. Die Installation sorgte für rege Diskussionen unter den Oberhausener Bürger*innen – nicht zuletzt auch in den Kommentarspalten digitaler Netzwerke. Der in der Aufführung zu hörende Text ist eine Zusammenfassung aus einer Diskussion über diese Installation in der öffentlichen Facebook-Gruppe „Politik in Oberhausen“. Es singt und spricht der Kammerchor St. Antonius unter musikalischer Leitung von Gregor Finke und Chor-Regie von Sina Ebell. Eine Produktion der Fakultät IV „Moppern im Quartier“ der Freien Uni Oberhausen. 2019